„Um den bestehenden Mangel an Pflegekräften entgegen zu wirken, muss der Pflegeberuf nicht nur durch eine höhere Entlohnung sondern durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver gemacht werden. Hierfür muss ein einheitliches Personalbemessungsinstrument eingeführt werden“, sagt Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. „Da sich die absehbar steigenden Löhne im jetzigen System direkt auf die Höhe der Eigenanteile der Pflegebedürftigen niederschlagen werden, ist eine Reform der Pflegeversicherung dringend geboten – idealerweise noch in dieser Legislaturperiode.“
Die im Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) kürzlich vorgelegten Vorschläge zur Senkung der Eigenanteile reichten aus Sicht vieler Diskutanten nicht aus, um pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen die Sorge vor finanzieller Überforderung zu nehmen.
Dr. Gerhard Timm, Geschäftsführer der BAGFW betont: „Neben der dauerhaften Begrenzung der Eigenanteile, die die Pflegebedürftigen in Ergänzung zu den Versicherungsleistungen selbst aufbringen müssen, sollten endlich die notwendigen Investitionen in den stationären Pflegeeinrichtungen durch die Länder angemessen finanziert werden.
Schließlich sollte die medizinische Behandlungspflege auch in der stationären Altenhilfe nicht als Leistung der Pflegekassen, sondern der gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet werden.“
Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist unter Soziales zukunftsfest machen - Wie weiter mit der Pflege? - YouTube abrufbar.
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