Sozialraum Digital

Chancen und Herausforderungen für ein Miteinander im digitalen Zeitalter, 19. Juni 2017 in Berlin
Veranstaltungsgrafik

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Am 19.06.2017 luden das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zusammen mit dem Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg), den Innovation Health Partners (IHP) und der Bundes-arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zur Diskussion über die sozialen Dimensionen der Digitalisierung und ihrer konkreten Bedeutung für den Sozialraum, insbesondere in Bezug auf ältere Menschen, ein.

 
Die Veranstaltung hatte zum Ziel sich mit Fachexperten/innen aus der Zivilgesellschaft, der Sozial- und der IT-Wirtschaft sowie der Politik und Verwaltung interdisziplinär auszutauschen und gemeinsam Empfehlungen für ein gelungenes Miteinander im digitalen Zeitalter zu entwickeln

Hierbei bestand Konsens, dass die Digitalisierung die Gesellschaft in allen Bereichen grundlegend verändert. Sie ermöglicht neue Innovationspotentiale und stellt zugleich etablierte gewachsene Strukturen in Frage. Sie ist auch für die Teilhabe und das Miteinander unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen, insbesondere auch für ältere Menschen, hoch relevant. Insofern stellt die Digitalisierung – besonders im Kontext von Mobilität – grundsätzlich aber auch ganz konkret für das Miteinander im Sozialraum vielfältige Chancen der Vernetzung und zugleich auch Risiken der Vereinzelung oder sozialen Spaltung dar.

Elke Ferner, MdB
Parlamentarische Staatssekretärin im BMFSFJ

„Digitalisierung des Sozialraums - Chancen und Herausforderungen für ältere Menschen“
   Vortrag


 
Prof. Birgit Wilkes
Technische Hochschule Wildau
„Smart Home - digitale Vernetzung im häuslichen Alltag“
    Vortrag

 
     
    Dr. Gerhard Timm
Geschäftsführer der BAGFW
 
„smart welfare - Chancen und Herausforderungen für die Wohlfahrtspflege“

  Vortrag

 
     
    Prof. Dr. Wolfgangn Goetzke
Geschäftsführender Vorstand gewi
 
„Nachbarschaftshilfe per WhatsApp und die Einbindung in professionelle Pflege“

  Vortrag

 

Workshops

 

Sozialraum Digital – Digitale Kompetenz und Empowerment älterer Menschen

Beteiligte Inputgeber/ Moderation
  • Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund
  • Joanna Schmölz, DIVSI
  • Dr. Matthias von Schwanenflügel, BMFSFJ


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Nachbarschaftshilfe per WhatsApp und die Einbindung in professionelle Pflege

Beteiligte Inputgeber/ Moderation
  • Dr. Nicolai Bieber, PwC
  • Sven Liebert, PwC
  • Prof. Dr. Wolfgang Goetzke

 


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Bürgerschaftliches Engagement in der Vernetzten Gesellschaft

Beteiligte Inputgeber/ Moderation
  • Thomas Bibisidis; DRK
  • Antje Markfort, DCV
  • Dr. Gerhard Timm, BAGFW

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Better@Home – Was können digitale Lösungen dazu beitragen?

Beteiligte Inputgeber/ Moderation
  • Prof. Dr. Arno Elmer, IHP
  • Dr. Balazs Szathmary, IHP

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Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Veranstaltung hat die Aktualität des Themas – gerade im Sozialen – sowie den Bedarf an einem bereichsübergreifenden Austausch aufgezeigt. So bot die Veranstaltung eine interdisziplinäre Plattform für die Teilnehmer/innen und Experten/innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung, die Chancen und Herausforderungen für ein Miteinander im digitalen Zeitalter zu diskutieren. In den Diskussionen wurden die unterschiedlichen Perspektiven der Tagungsteilnehmer/innen auf ein und denselben Sachverhalt deutlich. Gleichzeitig bestand in Bezug auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung ein breiter Konsens.
 

         

 

Als gemeinsame Empfehlungen für ein gelungenes Miteinander insbesondere im Hinblick auch auf die Belange älterer Menschen im digitalen Zeitalter sind zu nennen:
 

  • Die Menschen stehen im Mittelpunkt. Digitalisierungsprozesse sind von den Nutzern/innen bzw. Konsumenten/innen zu denken. Hierzu gehören sowohl (gesetzliche) Regelungen des Datenschutzes und der Transparenz als auch die Notwendigkeit eines erkennbaren Mehrwerts für die Endverbraucher sowie der Aufbau von Know-How fördernden Strukturen in der Gesellschaft.
  • Digitalisierungsprozesse sollen mehr (digitale) Teilhabe sowie Ermündigung bewirken. Gleichzeitig ist der Herausforderung einer Verschärfung der sozialen Spaltung durch Digitalisierungsprozesse und damit verbundene Zugangshürden für einzelne Gruppen der Gesellschaft (gerade auch für ältere Menschen) entgegenzuwirken. Hierfür sind Transparenz über Algorithmen wie auch den Umgang mit (Nutzer/innen-)Daten sowie die daraus resultierende Diskussion ethischer Fragen notwendig.
     
In der konkreten Umsetzung bedeutet das:
  • Für einen mündigen und kritischen Umgang mit neuen Technologien sollten – im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge – den Nutzern/innen zielgruppenorientierte Informationen und ggf. fachliche Begleitung zur Verfügung gestellt werden.
  • Die Mitarbeitenden im Sozialbereich müssen dafür im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen auf die neuen Aufgaben und Anforderungen vorbereitet werden. Gleichzeitig gilt es, die bestehenden Potentiale der Mitarbeitenden zu stärken und zu fördern, da die Digitalisierung des Sozialen etablierte Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen in Frage stellt.
  • Die Realisierung der oben formulierten Empfehlungen bedarf einer verstärkten bereichsübergreifenden Kooperationen sowie Förderung von interdisziplinären (Forschungs-)Projekten, die explizit nicht auf technische Fragen, sondern auf soziale Dimensionen der Digitalisierung fokussiert sind.
Erforderliche Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung:
  • Verstärkte Investitionen in die erforderliche Telekommunikationsinfrastruktur und die Sicherstellung der technischen Voraussetzungen (Netzausstattung, Zugang zu Endgeräten etc.) – besonders im ländlichen Raum. Hierzu zählen auch Fragen der Kompatibilität und Standards bzw. Zertifizierungen für eine flächendeckende Infrastruktur.
  • Anpassung der Regelfinanzierungen (besonders SGB-Regelungen) in Bezug auf die Kompatibilität zu digitalen Angeboten und deren notwendiger Infrastruktur (z.B. im Bereich der Prävention Smart-Home-Anwendungen stärker zu berücksichtigen). Hierzu zählen auch eine Mentalität der Experimentierfreude und Fehlertoleranz, um schneller innovative Ansätze zu erproben, sowie eine schnellere Überführung erfolgreicher Modellprojekte in die Regelfinanzierung.

     
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