„So machen wir das!“ Konferenz zum Engagement für und mit Geflüchteten - Erkenntnisse aus dem Projekt „Koordinierung, Qualifizierung und Förderung des Ehrenamtlichen Engagements für Flüchtlinge“

17./ 18. Oktober 2016 in Berlin

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 17. Und 18. Oktober 2016 lud die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zur Konferenz „So machen wir das! – Konferenz zum Engagement für und mit Geflüchteten: Erkenntnisse aus dem Projekt ‘Koordinierung, Qualifizierung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements für Flüchtlinge‘“. Gekommen sind hauptamtlich und ehrenamtlich arbeitende Engagierte, die in Workshops und am Konferenztag intensiv ihre Erfahrungen austauschten und  Perspektiven eröffneten.

Deutschland ist ein Zufluchtsort. Millionen Menschen auf der Welt werden verfolgt, unterdrückt und in ihren Menschenrechten beschnitten. Für viele sind die politischen und sozialen Verhältnisse in ihren Ländern so unerträglich, dass sie vor ihnen fliehen. Für viele von ihnen ist Europa, ist Deutschland das gelobte Land. Hier hoffen sie Frieden und Hilfe zu finden. Hier hoffen sie auf Zukunft. Die europäischen Länder sind damit sehr unterschiedlich umgegangen. Deutschland hat seine Grenzen nicht geschlossen, sondern bis heute etwas über 1 Mio. von ihnen aufgenommen.

An vielen Orten sind in den letzten Jahren Initiativen entstanden, die sich für Asylsuchende und Flüchtlinge einsetzen. Tausende haben sich spontan verantwortlich gefühlt und engagiert. Dieses Engagement hat das Bild Deutschlands in der Welt geprägt. Daran haben sie einen Anteil. Dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung! Zunehmend hat sich der Bedarf entwickelt, dass das Engagement der Ehrenamtlichen koordiniert und weiter qualifiziert wird.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoguz, hat in den letzten 2 Jahren für entsprechende Projekte der Freien Wohlfahrtspflege insgesamt 7 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Seit Herbst 2015 wurden in diesem Rahmen 330 Projekte an 260 Standorten umgesetzt! Das ist wirklich eine stattliche Zahl! Damit wurden zehntausende von Geflüchteten und von engagierten Bürgern erreicht. Mithilfe des Programms konnten von den Verbänden an zahlreichen Orten hauptamtliche Koordinatorinnen und Koordinatoren für die Freiwilligenarbeit benannt werden. Andere Projekte legen den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten auf die Qualifizierung der ehrenamtlich Engagierten sowie auf die Stärkung bereits bestehender Projekte.

Lassen Sie mich kurz noch einen heiklen Punkt ansprechen: Auch wenn gerade weniger Menschen zu uns kommen als vor Jahresfrist, ist die Arbeit jetzt nicht zu Ende. Keineswegs. Die Integration ist nicht abgeschlossen, sondern sie steht am Anfang. Deshalb ist es wichtig, dass die Projekte auch in den kommenden Jahren weiter arbeiten können. Insofern haben wir den dringenden Wunsch, dass eine nachhaltige Finanzierung sichergestellt wird!

Noch ein inhaltlicher Punkt: In der sozialen Arbeit – und das gilt auch für die Arbeit mit Geflüchteten – geht es um die Ermöglichung von Teilhabe, um Selbst- und Mitbestimmung, um die so wichtige Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Insofern liegt die Zukunft der Arbeit mit Flüchtlingen aus meiner Sicht darin, sie selbst zu befähigen. D.h. nicht nur Engagement für und mit Geflüchteten, sondern auch und zunehmend Engagement der Flüchtlinge selbst!

Wir haben versucht, die gute und konstruktive Atmosphäre der Konferenz auch in die Dokumentation zu tragen. Viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst

Dr. Gerhard Timm

Geschäftsführer der BAGFW




Pressemeldung
Bildergalerie
Workshop am 17.10.2016, Begrüßung Dr. Gerhard Timm
Konferenz am 18.10.2016, Rede Prof Rolf Rosenbrock