Jahresbericht 2018 des Fachausschusses Migration und Integration

Vorsitz: Dr. Andrea Schlenker, Deutscher Caritasverband


Migration und Flucht standen im Zentrum der medialen und politischen Aufmerksamkeit. Auch zahlenmäßig war mit Blick auf die Bundesrepublik im Jahr 2018 eine starke Migrationsdynamik zu verzeichnen. Zuzüge waren aus EU-Staaten, aber auch von Menschen aus Drittstaaten, die in Deutschland eine Arbeit suchten oder aufnahmen, zu verzeichnen. Zudem kamen wiederum zahlreiche Schutzsuchende nach Deutschland, wobei sich der rückläufige Trend fortsetzte.

Ein Fokus der Arbeit des Fachausschusses lag auf der EU-Flüchtlingspolitik. Im Herbst organisierte die BAGFW hierzu einen Austausch mit Vertreter(inne)n aus EU-Kommission und Europäischem Parlament. In der anschließenden Pressemeldung wurde betont, dass solidarische Lösungsansätze erforderlich seien. In einem gemeinsamen Schreiben hat sich die BAGFW zudem zur Beschulung von Kindern und Jugendlichen in Aufnahmeeinrichtungen geäußert. Weitere Themen waren Asylverfahrens- und Rückkehrberatung, die Praxis der Ausbildungsduldung und die Versorgung von traumatisierten Flüchtlingen. Darüber hinaus trug die BAGFW dazu bei, die Integrationskurse weiterzuentwickeln und setzte sich mit Fragen der Sprachmittlung in der Beratung auseinander.

Die Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer hat gemeinsam mit der BAGFW und der BA ein Projekt durchgeführt, um die Zusammenarbeit zwischen Jobcentern und Migrationsberatungsstellen vor Ort zu verbessern. Es sollen Probleme bei der Rechtsanwendung zu Lasten von EU-Bürger(inne)n festgestellt und Abhilfemöglichkeiten gesucht werden.

Wie bereits im Vorjahr waren die Verbände mit der Umsetzung und Weiterentwicklung von Bundesprogrammen befasst, welche der Unterstützung der Aufnahme und Integration von geflüchteten Menschen dienen. Im Rahmen des Projekts Empowerment von besonders Schutzbedürftigen Personen fand beispielsweise im Oktober 2018 ein Fachtag der Verbände der BAGFW zum Thema „Partizipation in der Empowermentarbeit“ mit einer großen Zahl an Teilnehmenden statt.

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer

Einen weiteren Themenschwerpunkt stellten die fachliche Weiterentwicklung und der Ausbau des Bundesprogramms Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) dar. Im Rahmen der gemeinsamen Lobbyarbeit wurden Materialien für die Beratungsstellen vor Ort erarbeitet, Briefe an die Politik vorbereitet und Gespräche mit Abgeordneten geführt. Diese Aktivitäten trugen unter anderem dazu bei, dass die Beratungsangebote für 2019 weiter bedarfsgerecht ausgebaut werden konnten.

 

Gespräche und Kooperationen mit Politik und Verwaltung

Mit dem Ziel, Schutzsuchenden und anderen, bereits (länger) in Deutschland lebenden Migrant(inn)en einen fairen rechtlichen Rahmen und integrationsfördernde Lebensbedingungen und -perspektiven zu ermöglichen, hat der Fachausschuss mit unterschiedlichen Akteur(inn)en Gespräche vorbereitet oder selbst geführt. Seitens der Politik und Verwaltung waren dies u.a. Gespräche mit Abgeordneten der EU-Kommission, des Europäischen Parlaments und des Bundestags sowie mit der Bundesintegrationsbeauftragten und Vertreter(inne)n des Bundesfamilienministeriums, des Bundesinnenministeriums und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.