Ansätze zur Stärkung der Partizipation für die Empowermentarbeit mit geflüchteten Frauen und anderen schutzbedürftigen Personen
Seit 2016 fördert die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration bundesweit Projekte im Bereich der Empowermentarbeit mit geflüchteten Frauen. Ziel der Projekte ist es, geflüchtete Frauen und andere schutzbedürftige Personen durch ein breites und bedarfsorientiertes Angebot bei der Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens zu unterstützen. Die Erfahrungen nicht nur dieser Projektpraxis zeigen: Partizipation ist ein wesentlicher Bestandteil im Integrationsprozess. Denn Partizipation bedeutet Teilhabe und Inklusion in die verschiedenen gesellschaftlichen Lebensbereiche. Partizipation stärkt die Selbstwirksamkeit der Individuen und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Doch was verstehen wir eigentlich unter Partizipation? Welche Form der Partizipation ist überhaupt möglich, wenn nicht alle die gleichen Rechte bzw. Zugänge zu Rechten und Möglichkeiten der Teilhabe haben? Wie kann Partizipation dennoch gestärkt und eine (veränderte) Beteiligungskultur entwickelt werden? Wie können Räume in der alltäglichen Arbeit geschaffen werden, in denen geflüchtete Frauen ihre Interessen selbstverantwortlich vertreten können und ihre Perspektiven sicht- und hörbarer werden? Und was braucht es dazu an Veränderungen von rechtlichen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen?
Die vorliegende Publikation fasst die Ergebnisse und Impulse aus den Vorträgen, Workshops und Diskussionen der Teilnehmenden des Fachtages „Partizipation in der Empowermentarbeit mit geflüchteten Frauen“ am 18. Oktober 2018 zusammen. Auf Einladung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege kamen zu diesem Fachtag rund 100 Fachkräfte, Aktivistinnen und Geflüchtete und tauschten sich über gelungene Ansätze und Rahmenbedingungen partizipativer Arbeit mit geflüchteten Frauen aus. Das daraus entstandene Impulspapier zeigt nun diese unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Partizipation und fasst die von den Teilnehmenden identifizierten Herausforderungen und Handlungsempfehlungen für die Arbeit mit geflüchteten Frauen zusammen. Damit möchte das Papier Impulse für die Projektpraxis geben und zu einer weiteren Auseinandersetzung und Diskussion anregen.